Die KidicalMass-Aktion in Hohen Neuendorf und Birkenwerder war ein großer Erfolg

!!Vielen Dank an alle Teilnehmenden!!

Wir sollten nun alles dafür tun, um die Botschaft an die Politik zu übermitteln, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden - mit dem langfristigen Ziel, dass sie irgendwann nicht mehr notwendig ist.

Kidical Mass HNd 2023
Kidical Mass HNd 2023 © ADFC

Hohen Neuendorf und Birkenwerder sind für Radfahrende jeden Alters ein hartes Pflaster. Grobe Feldsteine machen das Befahren vieler Straßen zur Tortur. Bereits letztes Jahr nutzte der ADFC Hohen Neuendorf den Aktionstermin des Kidical Mass-Aktionsbündnisses zur Fahrrad-Demo für Kinder und Familien. Dieses Jahr konnte die Teilnehmerzahl auf über 100 gesteigert werden. Denn die Straßen- und Gehwegprobleme sind nach wie vor akut und betreffen auch Schulwege.

Letztere wurden bewusst für den Fahrradkorso in diesem Jahr gewählt. "Nur mit dem Unterschied, dass wir auf der Straße fahren, also mit den Bedingungen, die sonst den im Auto sitzenden vorbehalten sind.", sagte Jutta Makowski, Hauptorganisatorin und Sprecherin des ADFC Hohen Neuendorf. Das haben auch die Kinder gemerkt. Mika, der bereits in der 5. Klasse ist und zum zweiten Mal dabei war, sagte mit Blick zu seinem kleinen Bruder: "Heute war es toll auf der Straße zu fahren, ohne Angst haben zu müssen. Es ist so schön, auf einer glatten Straße ohne Kanten und holprige Stellen zu rollen. Heute hatten wir genug Platz zum nebeneinander fahren." Sein kleiner Bruder ergänzte:" Ja, aber am Montag fahre ich lieber wieder auf dem Gehweg zur Schule, obwohl ich da schonmal über so eine blöde Kante gestürzt bin."

Der Fahrradkorso, gesichert durch die Polizei, startete am Sonntagnachmittag am Bildungscampus an der Waldstraße in Hohen Neuendorf, der morgens normalerweise von 1500 Schülerinnen und Schülern bevölkert wird. Die Route führte entlang der Bundesstraße B96 zum Zwischenstopp an der Pestalozzi-Grundschule in Birkenwerder, die von 470 Grundschulkindern besucht wird. Dort lud Andreas Blaschke, Sprecher ADFC Birkenwerder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich ein mit Kreide bunte Botschaften zum Thema Radverkehr auf dem Gehweg zu hinterlassen. Mit Postkarten wurde ein bunter Blumenstrauß an Forderungen an Verantwortliche und Entscheidungsträger gestaltet.

Mit Ausnahme des Bürgermeisters von Birkenwerder, Herr Zimniok war Politik und Verwaltung trotz Einladung auch in diesem Jahr nicht anwesend. Man kann dies wohl als deutliches Zeichen dafür sehen, dass Kinder offenbar im Straßenverkehr nicht wahrgenommen werden. Sprechen wollte Herr Zimniok nicht.

Der Korso endete schließlich wieder am Bildungscampus in Hohen Neuendorf, wo Jutta Makowski nochmals betonte: "Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht. Die Straßen müssen kinderfreundlicher werden. Mit Spiel- und Fahrradstraßen, könnte man sofort temporär beginnen. Genügend Fahrradbügel an Schulen sind auch mit wenig Aufwand realisierbar. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen und der Politik, die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten. Es muss auf allen politischen Ebenen gehandelt werden, um die notwendigen Veränderungen zu schaffen.“

Auch Marian Rahn, Experte für Mobilitätsbildung freute sich über die rege Teilnahme und die strahlenden Kinder. Dennoch gab er zu bedenken, dass es Ziel sein müsse, diese Begeisterung in den Alltag der Kinder zu integrieren. Auf dem Weg zur Schule wird in der Regel niemand durch Polizei mit Blaulicht abgesichert.

Die ausgelassene Stimmung am Ende auf dem großen Platz vor dem Rathaus Hohen Neuendorf verdeutlichte noch einmal, dass Kinder den öffentlichen Raum anders nutzen als Erwachsene. Während die Kinder tobten und spielten, hatten die Erwachsenen Zeit zum Nachdenken darüber, ob die Aktion ausgereicht hat oder ob sie den nächsten Kidical Mass Termin am 23/24 September Wochenende nutzen.

Die Kidical Mass-Aktion in Hohen Neuendorf und Birkenwerder war ein großer Erfolg. Wir sollten nun alles dafür tun, um die Botschaft an die Politik zu übermitteln und dafür zu sorgen, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden - mit dem langfristigen Ziel, dass sie irgendwann nicht mehr notwendig ist.


https://birkenwerder.adfc.de/neuigkeit/die-kidical-mass-in-hohen-neuendorf-und-birkenwerder-war-ein-toller-erfolg

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    Zum Musterkaufvertrag des ADFC für Gebrauchträder kommen Sie, wenn Sie unten auf "Weiterlesen" drücken.

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